vor die Wahl
Ich winde mich in meinen Gedanken.
Verzweifelt in der Wahl zwischen zwei Dingen, die ich zu tun oder zu lassen entscheiden kann.
Wollen werde ich sie beide nicht, aber müssen werde ich eines davon.
Wieso quäle ich mich mit der Entscheidung, sage nicht einfach "nein"?
Das wäre der Ausweg, der ohne den geringsten Widerstand.
Ich weiß, ich kann jederzeit aussteigen und verschließe mir selbst diese Möglichkeit.
So einfach gebe ich mich nicht preis, schon gar nicht der Enttäuschung, weder der eigenen, noch der deinigen.
Lieber suhle ich mich orientierungslos in meinem eigenen Leid der Entscheidung.
Ich könnte bitten, betteln und flehen, verhandeln um ein wenn - dann.
Mich würgt meine eigene Entwürdigung der Selbstanklage.
Ich bin mir zuwider, hasse dich gerade jetzt, für einen kurzen Moment.
Ich liebe es vor dir zu knien und verachte mich wenn du mich kriechen lässt.
Zu lange habe ich mich recken müssen um aufrecht zu mir selbst zu sein, um dabei bedingungslos zu sein.
Ich schenke mir nichts in der Qual der Wahl.
Zu wissen, das du weißt wie ich mit mir selbst ringe dabei macht dich zum Objekt der Schuld. Wenn du nicht wärest, dann könnte ich nicht sein was ich bin.
Das kann nur leben wenn es sich selbst im Spiegel begegnet. Existenz ist etwas anderes als Hintergrundbeleuchtung.
Und du, du wäscht deine Hände in meiner Unschuld rein, lebst in und durch meine Zweifel, wissend.
Ich wäge ab, für und wieder, als hätte ich alle Zeit der Welt. Doch selbst die hast du mir genommen. Ultimatum der Entwürdigung.
Das unten kommt näher, zwangsläufig.
Mir rinnt die Zeit durch die Zweifel, reibt sich wie heißer Sand durch mein Denken.
Ich könnte dich lieben, gerade jetzt umso mehr, würdest du mir jetzt die Entscheidung entlassen, so kurz vor Ultimo.
Das aber wirst du nicht tun, da bin ich mir sicher, weil du dir meiner trotzdem sicher bist.
Ich komme mir näher, manches kann man nicht simulieren.
Ein letzter Gedanke an den Ausweg und dann meine Wahl.
Ich krieche, so tief unten wie selten, weit unter mir selbst.
Alles schält sich, rauh.
Nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen.
Am Ende dessen bist du.
die letzte Rose
die letzte Rose des Sommers
brech ich dir
im Sturm, bevor er bricht
die Blüten welk und faulig macht
schoßgleich betöhrende Süsse
wolllüstige Venuskelchmitte
dornenstechen laß ich dir
wie sagt man das es fühlt
wie ein englischer Duft
warmholzig und weich
gegen den Wind nur
ein Flüstern
in diesem Sturm
deine Stimme fehlt
im durcheinander
wehender Blütenblattfahnen
ich strauchel nicht
im dichten Gestrüpp
dieser Dornenhecken
weiß den Weg
durch den Irrgarten
alles zählt nichts
kein Dorn der mich abhält
auf meinem Weg
ich bin und bleibe
alles löst sich
in Duft und Schall und Rauch
und Wohlgefallen
alles fließt
alles bleibt
nichts wie es war
und alles wie immer
die letzte Rose des Sommers
vergraben im Wind
Haftbilder - Erinnerungen
und vieles mehr
was ist und war und wird
aufgelöst
in meiner Mitte
hab ich Halt im Sein
im Wissen
immer mehr
über den Winter
über die Zeit
halt ich
den Duft der Rose
und mich an dir
an dem uns
felsenfest
berge versetzen
verrücken
verschieben
versetzen
die inneren Berge
die übereinander getürmten
das man den Grund nicht mehr sieht
die mit den tiefen Tälern und Furchen
die steinigen
scharfkantigen Gipfel
zu lang schon gewandelt
auf gerölligen Wegen
die Schritt um Spitze
immer tiefer gedrungen
lebenslange Anhaftungen
wollen weggeweint werden
unbeschönigendes loslassen
mühsam
ich schleif die Steine rund
zu deinen Füßen
entgrate dir die Gipfel
füll die Täler dir mit Leben
rede dir die Felsen weich
stetes Bleiben höhlt den Stein
langsam erträglich
Korn um Korn
Kiesel um Kiesel
Stein um Stein
Fels um Fels
Berg um Berg
ich trag dich in meinem Herzen
über die Gipfel
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