aber
Das wollte, mußte sie jetzt klären. Was wusste er denn schon, so überhaupt und von Gefühlen ins besonderem, von ihren vielleicht, aber in sich selbst war er doch Authist.
Nur nichts rankommen lassen, so viel zwischen der Nähe.
Sie würde ihm das schon erklären, hinbiegen, passend fürs Leben.
Er glaubte doch wohl nicht er könne sich jetzt so einfach und schon gar nicht aus dieser Affaire ziehen.
Soll er mal kommen mit seinen Einwänden und Gründen.
Mir nichts, dir nichts, vonwegen, sie kalt und stumpf hier liegen lassen.
Das wollte sie jetzt ganz genau wissen, obwohl sie sich sicher war, aber heute würde sie fragen.
Eigentlich bräuchts ja keine Antwort, nur hören, einmal hören wie er es sagt.
Es konnte doch gar nicht anders sein, dafür gab es einfach zuviele schließlichs.
Seit Monaten ging das jetzt schon so, er kam und sie gab.
Das müsste er doch erkennen, anerkennen wenigstens, dankbar womöglich.
Er hörte es doch schon seit den Anfängen täglich von ihr, am Telefon und short gemessegt und ins Gesicht sagte sie es ihm auch, ständig, wieder.
Sie wusste es ja gleich, aber nie gab er eine Antwort.
Das war doch zum, ja was?
Nachdenken hätte man darüber können, aber was waren ein paar Gedankenzweifel gegen die Sicherheit.
Nur heute, wo sie sowieso mit sich und aller Welt rang, da täte es doch gut, wenn er es einfach so, nur mal sagen.
Er müsste doch sehen was sie brauchte, auch einmal etwas geben, von sich.
Das konnte doch nicht nur wegen dem Sex sein, da war schon mehr wenn er sie hinterher hielt, da fühlte sie ihn ganz nah.
Wenn seine Fingerkuppen ganz sachte diese Ecke an ihrer Schulter umkreisten, sie an ihn zogen und ein Stirnkuss das ganze besiegelte.
Man küsste ja nicht jede so einfach auf die Stirn, auf den Mund ja, aber auf die Stirn. Das war direkt der Mittelpunkt, ganz frei von Gier.
Dann fasste sie nach seinem Herzschlag mit einer Hand, gleichmäßig.
Sein Blick hing im Deckenweiß und ihrer an seiner pochenden Ader, da wo man mit einem einzigen Schnitt alles klären konnte.
An ihm war alles pochendes Leben, das fühlte sie mit jedem Stoß, wenn sie ihn aussaugte.
Alles bekam sie, so wie sie wollte, da war er ausgiebig, nur mit den Worten so geizend.
Und jetzt, hier, heute, war es gewesen wie immer.
Gleichmäßige Gewohnheit, jeder kannte seinen Part in dem was zu tun war.
Aber sie wollte es hören, heute, nur einmal.
Und die Frage hing sekundenlang in den Zwischenräumen klebend.
Bis sein "Ich mag dich" alles verschmetterte was da war.
Zerstört und kaputt, alles seine Schuld.
Das hätte er doch gleich sagen können, anstatt sie monatelang im Unklaren zu lassen.
Aber so war das ja immer.
Erst sagten sie nichts und am Ende den Schwanz einziehen, da wo es dann um Nähe ging, wo mehr werden konnte.
Miteinmal war da nichts mehr, wo vermutlich vorher alles war.
Aber nichts zu sagen war ja so einfach.
Jetzt gab es nichts mehr zu sagen, das hörte sie am Schnappen der Tür.
Klack, das wars, zu kompliziert mit der Nähe, wie immer.
zwischen den Zeilen
zwischen den unrechten Worten
zwischen den Zeilen lese ich
wenn ich zuließe was geschrieben steht
würde ich nichts verstanden haben
nichts erkannt haben bis jetzt
wäre ich blind und unwissend
ganz fern
wo ich doch viel näher bin...
kein Gegner den ich nicht kenne
auch ich sehe mich in dem Spiegel
aber da, wo ich bin, sehe ich
mehr als das eigene Wasserbild
kein gegeneinander
im für und miteinander
nur ein Teil will mich weg
und in die Knie zwingen
wenn ich Opfer wäre
könnte das gelingen
nur, ich weiß was ich bin
und das sicher nicht
gleich und gleich
erkenne ich
mich
dich
trotz dem
Betreten verboten!
bis hierher und nicht weiter
schon zu weit vorgewagt
man hätte wissen müssen
aber nicht mehr gekonnt
besser wissend aber
reingefallen
unvermeidlich
hätte nicht sein sollen
aber ist
gewollt so geblieben
angenommen
jegliche Warnung
vorherbestimmt
in den Wind geschlagen
aber nicht
geschlagen geben
noch lange nicht
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen