Samstag, 9. Oktober 2010

Im Inneren der Geige

Als säße man im Inneren einer Geige,
dunkel und hohl im warmen Holz
das nicht zu klingen vermag
den Körper in die Form geschmiegt
darauf wartend
dass einer den Bogen nimmt
und in langen Strichen
die leisen Töne aus einem spielt
aus dem Summen ein Lied wird
und aus dem Lied eine Symphonie
die ihren Klang über alles legt
in warmes Schwingen versetzt
niemals mit einem letzten Ton verklingt
weil sie grenzenlos und ohne Ende ist

Im Sehnen saugt das Holz
eine einzelne Träne
jede Minute schmerzt
bis zur letzten Sekunde
in der sie tonlos verhallt
und im Gefühl
ein Wehklagen aufsteigt
sich den Weg zur Kehle brennt
und als stummer Schrei
kein Herz erreicht


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