Sonntag, 3. Oktober 2010

Irrgarten - Flugrost

Irrgarten

Undurchschaubar
hohes Heckenimmergrün
gewachsen um die Mitte
in der geschwungen
eine mit blättrigem Lack
alt gewordene Bank
etwas eingesunken wartet.

Darauf ein Ego sitzt
angelehnt im Sein
und wartet mit wippendem Fuß,
das einer kommen möge,
der nicht wie andere Helden
brav nach dem Weg
und einer Lösung sucht
und sich darin verwirren lässt,
sondern sich
mit der Heckenschere bewaffnet
und den direkten Weg
geradeausstürmend
direkt auf es stürzt.

Und es packt
und zerrt
und greift
und bindet
und schlägt
und weinen macht
und zetern
und jammern
und keine Gnade kennt
und es auf die Knie bringt
so ganz von selbst
bei alledem.

August 2008


Flugrost

Das haftet von nirgendwoher, bildet sich aus dem Inneren.
Niemand ist wirklich schuld.
Ein bisschen Feuchtigkeit aus dem Irgendwo bildet eine Symbiose mit dem ehernen.
Und nur mit Mühen ist das Bild glänzender Ketten wieder herzustellen.
Rostiges Eisen mit dem Geschmack bitter blutiger Tränen.
Zunge und Gedanken bleiben an dem warum haften.
Es müht sich quälend durch die Ignoranz.
Fragt nach dem Punkt von wann.
Doch bleibt es flugrostig haften.
Setzt sich fest und auch tiefer.
Warten bis es blättrig zu Boden bröselt,
oder die Wunden mit drahtbürstigen Strichen reinigen.
Die Haut befreiend aufschürfen und sich schälen.
Sich häutende Gefühle bis in die schmerzenden Schichten.
Eine glänzend, strahlende Lackschicht als Alternative?
Da erscheint mir der stumpfe Rost doch um einiges werter zu sein.
Daran kann man haften und wachsen.
 
august 2008

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