Mittwoch, 17. November 2010

fallenlassen


Ihre Stimme überschlägt sich kreischend. Eine Mischung aus Hilferufen und unartikuliertem Geschrei. Ihre Hände kämpfen greifend und krallend um Halt. Sie schlägt nach allem was sich bietet, als hätte sie Pranken oder Klauen.
Lächelnd steht er über ihr, sieht ihr in die Augen und beugt sich zu ihr herunter.
Sein sanftes langgezogenes „Sch...“ beruhigt sie nur Sekundenbruchteile.
Sie harrt aus, hält still, hofft für diesen einen Moment.
Seine Hand streicht ihr durchs Haar.
Gnade“ wimmert sie, senkt dabei den Blick.

Formvollendet, denkt er bei dem Anblick, wenn sie jetzt so vor mir stehen könnte.
Gerade gibt sie mir wirklich alles, nur bedingungslos ist auch das wieder nicht.
Sie schenkt sich mir nicht, nicht so vollkommen wie ich es gerne hätte.
Aber ich nehme mir was ich will, auch wenn es nicht die Vollendung ist. Nicht einmal nahe dran, nur die Illusion der Vollkommenheit.
Er weiß, oder ahnt es, gleich wird sie auch diese Illusion noch zerstören.

Seine Hand zieht sich ruhig zurück, streicht ihr über die Arme, die Hände.
Langsam beginnt er einen Finger nach dem anderen von dem Eisengestänge zu lösen.

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