Sonntag, 26. Dezember 2010

Sonnenfinsternis


Zwischen weißen Morgennebeln und raureifigen Astgerippen schiebt die Sonne sich langsam in den Tag, als würde sie alles aufbrechen können was an Dunkelheit und Schwernis irgendwo liegt.
Ihr gelbes Strahlen erscheint flimmernd bemüht, wirbelt rote Kränze in die Augen wenn man nur lange genug hineinstarrt.
Alles bringt sie zum Glitzern und Strahlen, als müsste sie sich und der Welt beweisen, wie schön sie verdammt nochmal ist, damit auch alle Ungläubigen es endlich sehen. All jene, die nicht hinsehen können, zu denen ihr Strahlen nicht durchdringt, die nicht davon berührt werden zwischen den Mauern in denen sie feststecken.
Häuser- und Felsschluchten in die kein Strahl mehr dringt, in denen es kalt und finster ist und bleibt, weil die Wärme dort nicht echt ist, nicht von innen kommt und dort auch nicht hindringen kann.
Wo man allein oder aneinander fröstelt, weil die Kälte sich zu einem Eisblock ausdehnt und mit jedem falschen Lächeln eisiger wird.
Falscher Trost lässt sich in den unausgesprochenen Lügen nicht finden.
Einsame klammern sich in ihrer Verzweiflung aneinander, verlieren sich immer mehr in der Einsamkeit. Zahlen jeden Preis um nur nicht allein mit sich zu sein, weil sie sich und der Welt nicht trauen.
Und weil solche Küsse bitter schmecken und Umarmungen steif und traurig sind, weil sie die Kälte zwischen zweien ins Bewusstsein rücken, lässt man es ganz.
Es war einmal, daran hält man fest, in dem trügerischen Glauben, es könnte je wieder so werden.
Besser man macht keinen Schritt vor, damit kein wärmender Strahl einen erfassen kann und einem die Möglichkeiten gewahr werden könnten, die hinter der Wärme liegen.
Als würde man verglühen wie ein Untoter, der auf ewig dazu verdammt ist in der Dunkelheit der Zwischenwelten zu wandeln.
Wer nicht mehr weiß wie es ist, das Leben, der wartet in der Sicherheit auf ein langsames sterben seiner Seele, weil wenigstens das verlässlich ist.
Verlässlicher als ein letztes Mal lichterloh zu brennen.


Keine Kommentare: